So steigern Sie mit mikrobiellen Lösungen den Düngewert von Gülle

Mist und Gülle sind wertvolle Düngemittel, die den Boden und die Pflanzen mit organischem Material versorgen. Die Bewirtschaftung und Handhabung – vom Betrieb bis zum Feld – kann jedoch logistische und agronomische Herausforderungen mit sich bringen. Bei einem geschätzten Gülleanfall von 27 m3 pro Milchkuh und Jahr kann eine höhere Effizienz im Stickstoffkreislauf den Landwirten helfen, Erträge zu verbessern.
Die Behandlung von Mist und/oder Gülle mit ausgewählten nützlichen Bakterien und Enzymen ist eine gut dokumentierte Möglichkeit, die Arbeitsbelastung der Landwirte zu verringern und die Kapitalrendite zu verbessern.

Gülle-Behandlung: Funktionsweise

Die Idee der Güllebehandlung ist dem Konzept der Siliermittel sehr ähnlich. Die „Beimpfung” des Rohmaterials (Gülle oder Futter) mit speziell ausgewählten Bakterien von Anfang an hilft, das mikrobielle Ökosystem und damit die Fermentationsprofile im Laufe der Zeit zu beeinflussen. Wir von Lallemand Animal Nutrition haben zu diesem Zweck MANURE PRO entwickelt.
MANURE PRO ist eine hoch konzentrierte Kombination aus lebenden Milchsäurebakterien und Bacillus-Stämmen mit lignocellulolytischen Enzymen, die die Fermentation der Fasern während der Güllelagerung verbessern. Dadurch wird den Mikroben eine Nährstoffquelle zur Verfügung gestellt, was ihnen einen kompetitiven Vorteil verleiht. Diese positive Fermentation hilft den Bakterien, Stickstoff zu speichern.

 

Positive Auswirkungen auf die Stickstoffretention

Die Anwendung von MANURE PRO auf Gülle kann eine positive Auswirkung auf die Stickstoffretention von bis zu 20 % haben. Je nach anfänglicher Zusammensetzung der Gülle kann MANURE PRO dazu beitragen, die Abhängigkeit des Betriebs von Stickstoffdünger zu verringern.

Vorteile in der Praxis

In einem Milchviehbetrieb in den Niederlanden wurde eine Studie mit 110 Milchkühen auf Spaltenböden durchgeführt, von denen jede etwa 77 l Gülle pro Tag produzierte. Diese Studie zeigte, dass die mit MANURE PRO behandelten Gruben eine bessere Stickstoffbindung in der Gülle aufwiesen als die Kontrollgruben (Abbildung 1).

Betrachtet man den Düngewert der Gülle und berücksichtigt die Kosten für die Behandlung, ist der Gewinn für den Landwirt erheblich: + 1433 €/Jahr für 100 Kühe, wenn man die Stickstoffkosten von 3 €/kg berücksichtigt. Überdies werden die Konsistenz und die Handhabbarkeit der Gülle verbessert (dünnere Kruste), was zu einer Senkung der Kraftstoff- und Arbeitskosten bei der Güllebewirtschaftung führt.

Diese Versuchsergebnisse zeigen, dass die Behandlung der Gülle mit Mikroorganismen und Enzymen dazu beitragen kann, die ehrgeizigen EU-Ziele zur Reduzierung von NH3 zu erreichen. Ebenso können durch die optimale Nutzung der Nährstoffe in der Gülle die Menge an gekauftem Dünger reduziert und das Betriebsergebnis entschieden verbessert werden.