Kühe nach dem Abkalben sind empfindlich gegenüber Hitzestress: Antioxidative Fütterung kann helfen

Jüngste Studien untersuchen den Zusammenhang zwischen Hitzestress, Immunreaktion sowie Entzündungs- und dem antioxidativen Status von Kühen. Hitzestress scheint für Kühe in der Transitphase eine noch größere Herausforderung darzustellen. Antioxidativ wirksame Lösungen können hier Abhilfe schaffen.

Stressauslöser nach dem Abkalben

Erhöhte Temperaturen lösen die Ausschüttung von Cortisol aus, das auch als Stresshormon bekannt ist. Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass Hitzestress die angeborene Immunität der Kuh beeinträchtigen, Entzündungsmuster stören und ihre antioxidative Kapazität beeinträchtigen kann.1 Entsprechende Untersuchungen zeigen, dass ein Anstieg des Temperatur- und Feuchtigkeitsindex (THI) die Häufigkeit von Gebärmuttererkrankungen und Nachgeburtsverhaltungen erhöht.2 Gebärmuttererkrankungen betreffen bereits bis zu 40 % der Kühe nach dem Abkalben. Andere Studien zeigen, dass die Zahl der somatischen Zellen in der Milch (somatic cell count, SCC) mit steigendem THI-Wert zunimmt, ebenso wie die Zahl der Milchproben mit bakterieller Kontamination.
Dies kann dazu führen, dass die Widerstandsfähigkeit des Tiers gegenüber Krankheitserregern oder seine Fähigkeit, diese zu bekämpfen, verringert wird, wenn die Kuh ihre maximale Temperaturkomfortzone erreicht, die je nach Luftfeuchtigkeit bei 18 °C beginnt und einem THI von etwa 68 entspricht.

Milchkühe, die einem THI-Wert von 68 und mehr ausgesetzt sind, weisen im Vergleich zu Kühen, die keinem Hitzestress ausgesetzt waren, in der Zeit nach dem Abkalben mit größerer Wahrscheinlichkeit erhöhte Entzündungsreaktionen auf.^3,4
Auch eine geringere Milchleistung wird mit Hitzestress in Verbindung gebracht, unabhängig davon, ob die Hitzeperiode vor oder nach dem Abkalben oder in beiden Fällen auftritt. Daher sollten Maßnahmen zur Abmilderung der Folgen von Hitzestress während der gesamten Übergangszeit, vom Trockenstellen bis zu den ersten Monaten der Laktation, in Betracht gezogen werden.

Aufrechterhaltung des antioxidativen Gleichgewichts

Die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen antioxidativen Status ist eine Möglichkeit, das Immunsystem zu unterstützen und die negativen Folgen von Hitzestress nach dem Abkalben, wie ein erhöhtes Entzündungsrisiko und eine Abnahme der Milchproduktion, zu mildern.
Die Fütterung eines spezifischen Antioxidans mit hoher Bioverfügbarkeit, wie mit Selen angereicherte Hefe (ALKOSEL), und einer Supplementierung, die reich an Superoxiddismutase (SOD) ist (MELOFEED) (Abb. 1–2), hat sich in einer Umgebung mit hohem Hitzestress als wirksam erwiesen:

• Verbesserung der antioxidativen Kapazität rund ums Abkalben⁵
• Geringere Anzahl somatischer Zellen⁶

Eine Selen-Supplementierung wird auch mit einer Verringerung von Nachgeburtsverhaltungen in Verbindung gebracht.

Abbildung 1: Auswirkung der MELOFEED-Supplementierung auf den Antioxidantien-Gesamtstatus von Kühen in der Zeit des Abkalbens (interne Daten von Lallemand Animal Nutrition. Landwirtschaftlicher Betrieb, Deutschland 2020)

Abbildung 2: Auswirkung der MELOFEED-Supplementierung auf die Anzahl der somatischen Zellen in der Milch während der Hitzestressperiode (interne Daten von Lallemand Animal Nutrition. Landwirtschaftlicher Betrieb, Deutschland 2020)

Erfahren Sie hier mehr über das vollständige Programm von Lallemand Animal Nutrition gegen die negativen Auswirkungen von Hitzestress.

REFERENZEN