Unterstützung der Verdauung von Kühen in der Transitphase zur Verbesserung der Leistung

Die Transitphase bei Milchkühen erstreckt sich vom Trockenstellen über die postpartale Phase bis hin zur Frischlaktation. Es ist eine kritische Zeit für die Kuh mit bedeutenden Veränderungen in der Ernährung, im Stoffwechsel und in der Physiologie. Das Futtermanagement während dieser Zeit ist entscheidend. Der Übergang von faserreichem Futter zu Futter mit einem hohen Anteil an schnell fermentierbaren Kohlenhydraten kann eine Herausforderung für die Pansengesundheit darstellen.

Wie beeinflusst das Abkalben die Verdauung der Kuh?

In verschiedenen Studien wurde das Gewebe der Pansenwand vor und nach dem Kalbenhistologisch untersucht. In einigen Studien wurde im Zeitraum drei Wochen vor bis sechs Wochen nach dem Abkalben die Fütterung umgestellt, auf eine Ration mit einem höheren Anteil an Nicht-Faser-Kohlenhydraten (NFC).
Dabei wurden eine typische Abschuppung der Pansenwand, Verschorfung und verminderte Delamination zwischen den Epithelschichten festgestellt.

Darüber hinaus zeigen Genanalysen, dass die Pansenwand auf Entzündungen mit Veränderungen der Genexpressionsniveaus reagiert. So verdoppelt sich beispielsweise das entzündungshemmende Zytokin IL-10 im Pansenepithel nach dem Abkalben. Die engen Zellverbindungen (engl. Tight Junctions), die die Epithelzellen verbinden, sind nach dem Kalben geschwächt.

Dadurch könnte sich die Translokation von Krankheitserregern und Endotoxinen (wie Lipopolysacchariden oder LPS) aus dem Pansen verstärken und es kann zu Entzündungen, Stoffwechselstörungen und anderen Problemen kommen.

Wie kann die Ration sinnvoll angepasst werden?

Anpassung der Futtermittel für Kühe in der Vorbereitungsphase und für Frischabkalber:

Unterstützen Sie die Pansenmikrobiota während dieser speziellen Zeit, indem Sie besonderes Augenmerk auf fibrolytische Bakterien legen. Diese verbessern die Nährstoffaufnahme und tragen zur Erhöhung des Pansen-pH-Wertes bei.

In zahlreichen Versuchen wurden die Vorteile der Lebendhefe S. cerevisiae CNCM I-1077 (LEVUCELL SC) während der Transitphase gemessen.

Wenn die Lebendhefe 30 Tage vor dem Kalben als Teil der Tagesration verfüttert wird, unterstützt sie ein hohes Energieniveau in der frühen Laktationsphase. Die durchschnittlichen Effekte auf die Tierleistung direkt nach dem Abkalben sind:

Neben der Leistung der Tiere zeigen diese Versuche auch positive Auswirkungen auf verschiedene Indikatoren der Fortpflanzung und der Tiergesundheit (Fressverhalten, Pansen-pH-Wert usw.).

Gibt es ein spezielles Konzept, das für Erstkalbinnen empfohlen wird?

Vor ihrem ersten Abkalben haben Färsen aufgrund der Mammogenese einen höheren Nährstoffbedarf. Umso wichtiger ist es, die Ernährung der Färsen zu unterstützen. Die negative Energiebilanz ist bei Erstkalbinnen noch größer.