Zeit, beim Absetzen von Ferkeln über den Tellerrand von ZINKOXID zu schauen!

Für Schweineproduzenten in ganz Europa bedeutet das Jahr 2022 das Ende der Verwendung von medizinischem Zinkoxid (ZnO) und den Stichtag für die Entwicklung alternativer Strategien für das Absetzen. In diesem Frühjahr war unser technisches Schweineteam damit beschäftigt, auf verschiedenen internationalen Schweinekonferenzen neue Daten über alternative Ansätze auf Hefebasis zu präsentieren. Hier ist ein Überblick über diese Ansätze.

Die Macht hefebasierter Lösungen

Hefeprodukte sind eine gute Alternative, um die Verwendung pharmakologischer Dosen von ZnO in Futtermitteln zu reduzieren bzw zu ersetzen. Um zusätzliche Daten zu erhalten, hat sich ein Forscherteam der Dankook-Universität in Korea mit Lallemand Animal Nutrition zusammengetan, um die Wirkung einer Kombination von Hefeprodukten zu bewerten:

• Die Lebendhefe Saccharomyces cerevisiae boulardii CNCM I-1079 (LEVUCELL SB),
• die Kombination verschiedener Hefefraktionen, YANG, und
• die hydrolysierte Hefe YELA PROSECURE

Die Studie wurde an 200 abgesetzten Ferkeln durchgeführt, wobei die Wachstumsleistung und die Nährstoffverdaulichkeit im Vergleich zu pharmakologischen ZnO-Gaben¹ gemessen wurden.

Die Ergebnisse wiesen eindeutig darauf hin, dass die Kombination aus Hefeprodukten die Wachstumsleistung der Ferkel sowie die Verdaulichkeit von Rohprotein und Bruttoenergie im Vergleich zu pharmakologischen ZnO-Konzentrationen in ähnlichem Maße verbesserte.

Funktionelle hydrolysierte Hefe

YELA PROSECURE, eine speziell entwickelte funktionelle hydrolysierte Hefe, wurde kürzlich als neuartige Quelle für hochverdauliche und funktionelle Nährstoffe (frei verdauliche Aminosäuren und kleine Peptide) entwickelt. Die auf dem Zero Zinc Summit vorgestellte Studie, die im Zusammenhang mit ZnO-freien Futtermitteln durchgeführt wurde, zeigt, dass YELA PROSECURE im Vergleich zu Fischmehl die Futteraufnahme nach dem Absetzen, die Wachstumsleistung und die wirtschaftliche Produktionseffizienz positiv beeinflusst².

Die Bedeutung der mütterlichen mikrobiellen Prägung

Andere vorgestellte Studien konzentrierten sich auf die Bedeutung einer möglichst frühzeitigen Planung der Sauenfütterung. Sie bestätigten das Konzept der mütterlichen Prägung, wenn es um die Vorbereitung des Verdauungssystems der Ferkel (durch die Etablierung der Mikrobiota), die Qualität des Kolostrums und den Immuntransfer geht³. Die Ferkel profitieren von der Ergänzung des Sauenfutters mit Lebendhefe während der Trächtigkeit und Laktation durch eine verbesserte Leistung bis zum Absetzen und danach.