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4 spannende Beiträge auf der 8. Beneficial Microbes Conference

4 spannende Beiträge auf der 8. Beneficial Microbes Conference

Während der 8. Beneficial Microbes Conference, die vom 22. bis 24. März als virtuelles Event stattfand, präsentierte Lallemand Animal Nutrition vielversprechende Einblicke in verschiedene Bereiche der Mikrobiotaforschung: die Bewältigung von Stress im geburtsnahen Zeitraum bei Wiederkäuern, die Übertragung der Mikrobiota von Sauen auf die Ferkel, die Rolle der Mikrobiota im Tierumfeld in landwirtschaftlichen Betrieben sowie die Darm-Hirn-Mikrobiota-Kommunikation bei Hunden. Indem das Unternehmen so unterschiedliche Bereiche der Mikrobiota-Forschung berührt, demonstriert es seine Expertise und seine führende Stellung in diesem Forschungsgebiet. Dr. Frédérique Chaucheyras-Durand, Forschungsleiterin bei Lallemand Animal Nutrition, leitete mehrere Konferenzsitzungen während der Veranstaltung.

Probiotika lindern Stress im geburtsnahen Zeitraum bei Wiederkäuern

Lysiane Dunière, research scientist, Ruminant Center of Excellence, Lallemand Animal Nutrition Caroline Achard, research scientist, Monogastric Center of Excellence, Lallemand Animal Nutrition Lysiane Dunière, research scientist, Ruminant Center of Excellence, Lallemand Animal NutritionDr. Lysiane Dunière vom Lallemand Ruminant Center of Excellence präsentierte die ersten Ergebnisse einer zweijährigen Studie, die in Zusammenarbeit mit der INRAE an trächtigen Mutterschafen durchgeführt wurde: „Die Supplementierung einer probiotischen Lebendhefe verbessert die Pansenfunktionen und den oxidativen Status von trächtigen Mutterschafen.

Sie erklärte: „Ziel dieser Studie war es, die Veränderungen der gastrointestinalen Mikrobiota und der Pansenfunktion während der sehr anspruchsvollen peripartalen Periode bei Wiederkäuern zu untersuchen sowie die Auswirkungen der Geburt auf den metabolischen und oxidativen Status des Tieres. Wir untersuchten auch die präventiven Effekte einer täglichen Supplementierung von probiotischer Lebendhefe.“

Die Studie bestätigt, dass der Stress in der peripartalen Phase Einfluss auf die Verdauungsmikrobiota und den oxidativen Status der Wiederkäuer hat. Die Pansen- und Darmmikrobiota war einige Tage vor der Geburt verändert und zeigte eine geringere Diversität sowie eine starke Abnahme der relativen Häufigkeit von Fibrobacteres (Bakterien, die am Faserabbau beteiligt sind). Die Mutterschafe waren auch anfälliger für oxidativen Stress. Dieser Stress wurde gemildert, wenn die Tiere im letzten Monat der Trächtigkeit täglich die probiotische Lebendhefe Saccharomyces cerevisiae CNCM I-1077 (Levucell SC) erhielten. Die probiotische Gruppe zeigte eine stabilere Mikrobiota und fermentative Aktivität im Pansen.

Lysiane Dunière erklärt: „Als die Mutterschafe die Lebendhefe erhielten, waren die Fibrobacteres-Populationen entlang des Verdauungstraktes stabiler, was auf ein verbessertes mikrobielles Ökosystem hindeutet. Die Protozoenpopulationen, die ebenfalls am Faserabbau im Pansen beteiligt sind, waren ebenfalls stabiler als in der Kontrollgruppe, was die Hypothese eines ausgeglicheneren mikrobiellen Ökosystems während dieser sehr hrerausfordernden Phase unterstützt.“ Außerdem zeigten die supplementierten Mutterschafe eine aktivere Beseitigung freier Radikale und eine verringerte Lipidperoxidation kurz vor der Geburt, was auf eine Abschwächung des mit der Geburt verbundenen oxidativen Stresses hinweist.

Prägung der Ferkel-Mikrobiota durch die Mutter

Caroline Achard, research scientist, Monogastric Center of Excellence, Lallemand Animal Nutrition

Dr. Caroline Achard vom Monogastric Center of Excellence, war die Hauptautorin eines während der Konferenz präsentierten Posters: Auswirkung der Supplementierung von Saccharomyces cerevisiae var. boulardii im Sauenfutter auf die Mikrobiota von Sauen und Ferkeln, ihre Gesundheit und Leistung.”

Die frühe Exposition gegenüber der Umweltmikrobiota von Geburt an (über die Vagina, die Haut, den Darm und auch über die Milch der Mutter) prägt die Verdauungsmikrobiota neugeborener Säugetiere. Bei Ferkeln stellt das Absetzen eine bedeutenden Auslöser für Stress dar. Das Ziel dieser neuen Studie war es, zu untersuchen, ob eine probiotische Supplementierung von Sauen mit Saccharomyces cerevisiae var. boulardii CNCM I-1079 dazu beitragen kann, das Gleichgewicht der Mikrobiota sowohl bei den Sauen als auch bei ihren Nachkommen zu verbessern. Das Ziel ist es, den neugeborenen Ferkeln zu helfen, sich auf den Stress des Absetzens vorzubereiten.

Die vorgestellten Ergebnisse zeigen, dass die Fütterung der probiotischen Lebendhefe an Sauen während der letzten beiden Monate der Trächtigkeit und Laktation die Mikrobiota sowohl der Sauen als auch ihrer Ferkel beeinflussen konnte. Fünf Tage nach dem Absetzen wiesen die Ferkel beider Gruppen immer noch unterschiedliche Mikrobiota-Profile auf, mit einer geringeren Alpha-Diversität in der Lebendhefe-Gruppe. Diese Studie bestätigt das Konzept der mütterlichen Prägung, wenn es um die Etablierung der Mikrobiota geht, und die Möglichkeit einer frühen Intervention durch die Fütterung von Probiotika an die Mutter.

Nützliche Mikroben im Umfeld der Tiere

Ana Rodiles, research scientist, MonogastricCenter of Excellence, Lallemand Animal NutritionDr. Ana Rodiles vom Monogastric Center of Excellence präsentierte ein Poster, das die Ergebnisse einer neuen Studie zu positiven Biofilmen in Masthähnchenbetrieben beschreibt: „Bewertung des Effektes eines positiven mikrobiellen Biofilms in einem Broilerstall nach der Desinfektion und vor dem Eintritt der Tiere mittels 16S rRNA-Analyse.”

Ziel der Studie war es, die Auswirkungen auf die Umgebungsmikrobiota (Biofilmzusammensetzung auf Oberflächen im Umfeld der Tiere) nach dem Ausbringen einer positiven Biofilmlösung im Anschluss an den Reinigungs- und Desinfektionszyklus, vier Tage vor dem Eintritt der Tiere in den Stall, zu bewerten. Diese Studie, bei der die neuesten Technologien zur Analyse der Mikrobiota-Gene (16S rRNA-Amplikon-Sequenzierung) eingesetzt wurden, bestätigte, dass ein solcher Ansatz dazu beiträgt, eine schützende mikrobielle Umgebung und ein geringeres Auftreten unerwünschter Bakterienpopulationen zu etablieren: Populationen wie Enterococcaceae und Enterobacteriaceae wurden in der ersten Woche der Aufzucht reduziert. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein frühzeitiger mikrobieller Eingriff auf Gebäudeoberflächen die Biofilm-assoziierten mikrobiellen Gemeinschaften in einem kommerziellen Broilerproduktionssystem beeinflussen kann.

Darm, Gehirn und Mikroorganismen: Effekte auf das Wohlbefinden von Haustieren

Francesca Susca, Pet Development Manager, Lallemand Animal NutritionDr. Francesca Susca hielt einen Vortrag mit dem Titel: „Darm-Hirn-Achse: eine wechselseitige Verbindung für das Wohlbefinden von Haustieren. ”

Dieser Vortrag gab einen Überblick über die Bedeutung des Darms und seiner Mikrobiota für das Wohlbefinden von Haustieren, basierend auf der zentralen Rolle der Mikrobiota und dem aktuellen Verständnis der Kommunikationsachse zwischen Gehirn und Darm.

Sie zeigte, warum die Darm-Hirn-Achse eines der neuesten und vielversprechendsten Forschungsgebiete im Bereich Mikrobiota und Probiotika darstellt. Die derzeit verfügbaren Studien an Katzen und Hunden ebnen den Weg für neue, ganzheitliche Ansätze für das Wohlbefinden von Haustieren, indem sie die Darmmikrobiota mit Prä- und Probiotika gezielt ansprechen.

Veröffentlicht Mar 26, 2021 | Aktualisiert May 30, 2023

Forschung und EntwicklungMikrobiotaRuminantsSwine